Dinnertheater-Spaß für Jubilare im Freilufttheater Wörlitz

Der Diakonieverein Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen hat 19 Jubilare zu einer ganz besonderen Veranstaltung am 7. Juli 2023 ins Freilufttheater der Felseninsel Stein in Wörlitz eingeladen – zu einem heiteren Trauerspiel. Heiter? Trauer? Passt das zusammen? Ja, Ephraim Kishon, der israelische Satiriker ungarischer Herkunft, kann das.

Der berühmte Satz aus Shakespeares Drama „Romeo und Julia“ lautet ja eigentlich „Es war die Nachtigall, nicht die Lerche“. Aber es wäre nicht Kishon mit seinem unverwechselbaren Humor, wenn er nicht die Worte verdreht und dem Geschehen ein neues Kleid geschneidert und als „Heiteres Trauerspiel“ betitelt hätte. So lässt er das berühmte Liebespaar nicht jung sterben, sondern Jahrzehnte später in einer verkommenen Wohnung mit der pubertierenden Tochter Lukretia zusammenleben.

„Es war die Lerche – Romeo und Julia – 30 Jahre später“, so der Titel von Kishons Stück. In seiner höchst vergnüglichen Variante haben die einst so romantisch Liebenden bereits viele Ehejahre auf dem Buckel und sind mit zutiefst menschlichen Schrullen und einigen Kilos zu viel ausgestattet. So viel Ernüchterung und Entzauberung ruft irgendwann William Shakespeare höchst persönlich auf den Plan. Der Dichter entsteigt dem Grab und erscheint durch die Tapetentür, um sein populärstes Liebespaar zurück in romantische Bahnen zu lenken, es „an Sitt’ und Anstand zu gemahnen“. Turbulent geht’s zu, mit immer neuen überraschenden Wendungen und Pointen…

Da hat der Vorstand des Diakonievereins bei der Auswahl des Programms ein wahrlich gutes Händchen bewiesen: Ein Theaterfest mit vielen Lachtränen. Drei Schauspieler in mehreren Parade-Rollen mit ganz unterschiedlichen Kostümen. Anspruchsvoll. Kurzweilig. Empfehlenswert. So Ulrike Petermann und Patricia Metz, Vorstände des Diakonievereins, nach der Vorstellung unisono. Dazu ein äußerst schmackhaftes Vier-Gänge-Menü (siehe Foto). Trotz beißender Hitze an diesem Tag ein wunderbarer Ausflug, der gepasst hat für die Würdigung der Jubilare aus den Bereichen der Wolfener Werkstätten, der Fördergruppe, den Häusern Wichern und Friederike, der Sozialpädagogische Familienhilfe und dem Vorstand. Die Stimmung war mega.

Da fragt man sich doch im Diakonieverein, was der Vorstand 2024 für die dann anstehenden Jubilare bieten wird. Frau Petermann und Frau Metz jedenfalls wollen diese Art der Ehrung zur Tradition werden lassen. Und zwar auf dem Niveau des Wörlitz-Ausfluges…

Foto: ©Diakonieverein