Erstmals ab August Pflegefachausbildung – Bewerbungen bis 31. März.

Die Überalterung unserer Gesellschaft nimmt rapide zu. Die Pflege ist ein wunder Punkt: Immer mehr alte, aber auch jüngere Menschen sind auf Hilfe angewiesen ˗ gleichzeitig gibt es zu wenige Pflegefachkräfte. Die DIAKONIE Soziale Dienste gGmbH, Tochter des Diakonievereins e. V. Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen, hat inzwischen ein eigenes Pflegekabinett und bietet ab 1. August 2025 erstmalig die Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann an. Ausbildungsbeauftragte Sophia Baer, erfahrene Pflegefachkraft und langjährige Mitarbeiterin, erklärt, was von den zukünftigen Pflege-Azubis erwartet wird.
Frau Baer, welche Beweggründe hatten Sie damals für ihre Pflegeausbildung? Und unterscheiden die sich von denen der heutigen Auszubildenden?
Als ich 2003 meine Ausbildung begann, wollte ich Menschen helfen, dass es Kranken und Gebrechlichen wieder besser geht. Und ganz nah am Menschen sein. Das ist heute noch so. Und so sollte es auch für unsere Azubis sein.
Dafür braucht man gewisse Eigenschaften…
Ja, Empathie gilt als Schlüsselkompetenz, wird in der Ausbildung vermittelt. Geduld, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Selbstständigkeit sind vonnöten. Wir suchen Teamplayer mit Verantwortungsbewusstsein.
Welche Voraussetzungen sind für eine Bewerbung nötig?
Ein Realschulabschluss oder mehr. Mindestalter 17 Jahre. Oder 16 mit vorangehendem Freiwilligen Sozialen Jahr (siehe Infokasten). Bewerberinnen und Bewerber müssen keine Kirchenmitglieder sein, aber unsere Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit teilen.
In den Medien wird immer wieder die Überlastung der Pflegekräfte thematisiert. Warum sollten sich heutzutage junge Menschen überhaupt für eine Pflegeausbildung entscheiden?
Ja, die Pflegeberufe sind körperlich und geistig herausfordernd. Inzwischen gibt es aber immer mehr Hilfsmittel. Und schließlich arbeiten wir hier alle in Teams, in denen wir uns einander unterstützen. Nach wie vor ist der Beruf der Pflegefachkraft verantwortungsvoll und abwechslungsreich, wo wir Gutes tun. Er ist zukunftsweisend, krisensicher, ja, sogar familienfreundlich ˗ und macht Spaß!
Infos zur Bewerbung
►Cash-Prämien für die Besten – je nach Notendurchschnitt:
● 300 € für die Jahrgangsbesten
● 200 € für Platz 2
● 100 € für Platz 3
►Faire Bezahlung von Anfang an:
● 1. Jahr: 1.164,24 €
● 2. Jahr: 1.246,45 €
● 3. Jahr: 1.383,45 €
● Plus: 13. Gehalt und jährliche Anpassung
►Mehr Zeit für Dich:
● 31 Tage Urlaub im Jahr
►Bildung & Voraussetzung:
● Realschulabschluss oder besser
● Mindestens 17 Jahre alt (oder 16 mit vorangehendem FSJ)
►Bewerbung bis 31.3.2025:
● E-Mail: bewerbung@diakonie-wolfen.de
● siehe: Stellenmarkt – Diakonie Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen
Unsere Ausbildung ist effektiv, modern und realitätsnah. Unsere Azubis erhalten im Jahr 31 Urlaubstage (siehe Infokasten) und auch sonst beste Konditionen. Überstunden gibt es in der Regel nicht. Sollte ein Einsatz doch mal etwas länger dauern, kann das zeitnah abgebummelt werden.
Übrigens zahlen wir finanzielle Prämien nach Notendurchschnitt am Ende des Ausbildungsjahres ˗ obwohl das Gehalt schon im ersten Lehrjahr über 1.100 Euro beträgt. Und: Die DIAKONIE setzt auf Work-Life-Balance.
Was fällt denn den Azubis am Anfang besonders schwer?
Zu begreifen, dass nicht nur die körperliche, sondern auch die geistigen Fähigkeiten schwinden können. Dass die kognitiven Fähigkeiten sehr stark nachlassen. Da braucht es Geduld und Empathie. Die jungen Menschen lernen, mit den Gepflogenheiten des Pflegealltags umzugehen. Sie müssen zuhören können, auch mal Händchen halten – und sich hier und da die Geschichten unserer Senioren aus ihrem Leben anhören. Das kann echt spannend sein.
Laut „Ausbildungsreport Pflegeberufe“ gibt es in Deutschland gerade in der Praxisanleitung massive Defizite. Nicht so in der DIAKONIE, die sogar eine eigenes Pflegekabinett hat…
Ja, das stimmt. Für die Pflegeschüler haben wir ein Ausbildungskabinett mit Pflegebett, Dummy sowie noch Positionierungs- und Pflegehilfsmittel in unserer Sozialstation Pouch. Unsere Hightech-Puppe Anna eignet sich bestens zu praxisnahen Übungen, ohne Patienten zu gefährden. Intubation, Reanimation und Behandlungs- bzw. Pflegemaßnahmen werden realistisch simuliert. So können nicht nur berufliche Alltagssituationen, sondern auch kritische Momente in einem geschützten Rahmen trainiert werden.
Praxisnahe Facheinsätze und die Größe unseres Trägers Diakonieverein e. V. im Verbund mit den Tochtergesellschaften zeichnen die Ausbildung aus, weil neben dem klassischen Einsatzgebiet in der ambulanten Pflege unsere Azubis auch eine Tagespflege, die Behindertenpflege, die Arbeit mit Kindern der Evangelischen Kita im Christophorushaus sowie die psychosomatische Arbeit mit Beschäftigten unserer Werkstätten kennenlernen. Lediglich den Alltag in einem Krankenhaus können wir im Unternehmen nicht selbst bieten. Dafür gibt es aber entsprechende Praktika bei unserem Kooperationspartner, dem Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau.
Das ist geballter Sachverstand in Symbiose.
Ja, die Praxis-Anleitung unserer Pflege-Azubis erfolgt an drei Tagen in der Woche. Das theoretische Rüstzeug vermittelt die EURAKA-Berufsfachschule für Pflegeberufe in Delitzsch an zwei Tagen jeweils von 8.30 bis 15.30 Uhr. Wahrscheinlich dann auch das Berufsschulzentrum August von Parseval Bitterfeld-Wolfen, mit dem unser Unternehmen deshalb gerade im Gespräch ist.
Die dreijährige Ausbildung als Pflegefachkraft ist eine generalistische Ausbildung.
Genau, sie wird in Deutschland seit 2020 angeboten. Da wurden die bis dahin getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sowie Altenpfleger zusammengeführt, somit sind dann später die Einsatzmöglichkeiten auch viel größer.
Sollte vor der Ausbildung ein Praktikum absolviert werden?
Das wäre empfehlenswert, ist aber nicht Bedingung.
Am 1. August werden Sie mit der Ausbildung beginnen? Wann endet die Bewerbungsfrist?
Am 31. März 2025. Die Bewerbungen können uns per Mail zugeschickt werden.
Fotounterschrift: Ausbilderin Sophia Baer im Pflegekabinett der DIAKONIE Sozialstation Pouch.
Fotos und Texte: Diakonieverein e.V. Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen