Ein FSJ im Diakonieverein

FSJ-lerin im Diakonieverein e.V. Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen

Ein Erfahrungsbericht von Lena Maria Wagner

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Wertvolle Erfahrungen

“Schulabschluss in der Tasche?! – Was nun? Genau vor dieser Entscheidung stand ich nach meinem Abitur auch. Für mich war lange Zeit klar, dass ich nach der Schule gleich studieren möchte. Das war in meinem Fall jedoch nicht so ohne weiteres möglich, da häufig ein Vorpraktikum verlangt wird. Dies war für mich während der Schulzeit einfach nicht möglich, weshalb ich mir einen „Plan B“ überlegen musste. Durch die Unterstützung der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, entschied ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Da für mich schon immer fest stand, dass ich später in einem sozialen Berufsfeld arbeiten möchte, fiel mir die Entscheidung über die Wahl meiner Einsatzstelle nicht besonders schwer. Ich entschied mich, mein Freiwilliges Soziales Jahr im „Haus Wichern“ zu absolvieren.

Bereits nach kurzer Zeit wurde mir bewusst, dass dies genau die richtige Wahl für mich war. Ich wurde sehr herzlich von allen Mitarbeitenden aufgenommen und bekam in meiner Anfangszeit viele wertvolle Hinweise, welche mich in meiner Arbeit stärkten. Die Bewohner und Bewohnerinnen freuten sich sehr über die gemeinsame Zeit mit mir. Wir kamen schnell ins Gespräch und dadurch gelang es mir, jeden einzelnen Bewohner auf seine Art und Weise kennenzulernen. Während meines Freiwilligen Sozialen Jahres war ich hauptsächlich in einem Wohnbereich eingeteilt. Hin und wieder half ich jedoch auch in anderen Wohnbereichen aus.

Mein Arbeitstag begann mittags, zu dieser Zeit waren die Bewohner noch arbeiten, sodass ich in dieser Zeit verstärkt bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, wie zum Beispiel Wäsche waschen und kleinen Reinigungsarbeiten half. Am frühen Nachmittag ging ich dann immer einen kleinen Teil der Bewohner von der Arbeit abholen und dann begannen meine eigentlichen Aufgaben. Ich begleitete die Bewohner und Bewohnerinnen durch ihren Alltag und gab ihnen hin und wieder vereinzelte Anleitungen und Hilfestellungen. Meistens gab es einen strukturierten Tagesablauf, damit sich die Bewohner an eine gewisse Routine halten konnten. Dabei hatte jeder Bewohner eine ganz bestimmte Aufgabe im Alltag. Dazu gehörte unter anderem, den Tisch für die einzelnen Mahlzeiten zu decken, die Zubereitung von Speisen und Getränken, die Nachbereitung der Küche, Wäsche waschen und vieles mehr. Natürlich gab es auch Abweichungen vom gewohnten Tagesablauf, wie zum Beispiel der wöchentliche Taschengeldeinkauf, der Wocheneinkauf, Termine bei Ärzten, Therapeuten oder Friseur, aber auch Ausflüge ins Kino, Theater und Schwimmbad, zählten dazu. Zu meinen Aufgaben zählte ebenfalls, solche Termine zu begleiten. Solche Wege begleitete ich besonders gerne, da es mir Freude bereitete zu sehen, wie viel Spaß die Bewohner bei solchen Aktivitäten hatten. Nach einer gewissen Zeit erlangte ich das Vertrauen vieler Bewohner und Bewohnerinnen und ich wurde für sie mehr als nur eine Praktikantin. Sie sahen in mir eine Vertrauensperson, die sie unterstützte und ihnen zur Seite stand.

Es gelang mir immer besser, mich einzuarbeiten. Dies bemerkten auch meine Vorgesetzten und es eröffneten sich ganz neue Türen für mich. Es bereitete mir viel Freude und ich wuchs an meinen Aufgaben. Das Lob für meine Arbeit bekam ich täglich zu spüren, was mich umso mehr stärkte. Im Frühjahr erhielt ich dann die Anfrage, ob ich es mir vorstellen könnte, mit einem Wohnbereich in den Urlaub zu fahren. Über diese Nachfrage habe ich mich sehr gefreut. Es war eine tolle Zeit und ich lernte die Arbeit nochmal durch einen ganz anderen Blickwinkel kennen. Ich bin unheimlich dankbar dafür, dass ich dank meiner Einsatzstelle einen so vielfältigen Einblick in das Berufsfeld des Heilpädagogen erlangen durfte. Nach diesem Jahr bin ich mir jetzt zu einhundert Prozent sicher, dass die Arbeit mit geistig und körperlich beeinträchtigten Menschen meine berufliche Zukunft werden soll.
Es war ein wundervolles Jahr im Wohnheim „Haus Wichern“ – vielen Dank für die wunderschöne Zeit.


Diakonie Freiwilligendienste

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